STREIT 4/2017

S. 192

Pinkstinks realisiert das Projekt „Werbemelder*in“

Die Website www.werbemelder.in macht seit Herbst 2017 sexistische Werbung als solche sichtbar. „Die erotisierte Frau neben der Bockwurst beim Schlachter nebenan; der Lkw, auf dem mit Bikini-Schönheiten für „Rohr-Reinigung“ geworben wird; die Einkaufs­taschen des lokalen Supermarkts, auf denen „Einkaufen ist Frauensache“ steht“ – sind nur ein paar Beispiele, die die Initiative nennt. Solche Ärgernisse können jetzt einfach abfotografiert und per App gemeldet werden. Die gemeldete Werbung wird auf einer interaktiven Deutschlandkarte sichtbar. Dort werden die Meldungen in drei Kriterien eingeteilt: Sexistisch, Nicht-Sexistisch aber geschmacklos und Stereotyp. Die Werbemelder*in soll eine „starke Community gegen Sexismus“ bilden.
Der Verein Pinkstinks Germany www.pinkstinks.de wurde im Frühjahr 2017 vom BMFSFJ beauftragt, Medienbausteine zum Monitoring sexistischer Werbung in Deutschland zu erstellen. Hintergrund ist der aktuelle rechtspolitische Kampf für eine Gesetzesnorm gegen Sexismus in der Werbung (siehe dazu Berit Völzmann, „Für ein Verbot sexistischer Werbung“ in STREIT 2/2016, S.51 ff.). Die Werbemelder*in soll zeigen, wo in Deutschland das Problem sitzt, wie verbreitet es ist und was dagegen zu tun ist. Das Monitoringprojekt ist auf zwei Jahre angelegt. Gesetzgeberische Pläne, eine entsprechende Gesetzesnorm in das UWG aufzunehmen, wurden dafür jetzt bis 2019 zurückgestellt.