STREIT 2/2020

S. 95

Informationsordner des bff senkt Hürden im Strafverfahren für Frauen und Mädchen mit Lernschwierigkeiten

Der bff: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe. Frauen gegen Gewalt e.V. hat im Mai 2020 den Ordner „Das Strafverfahren – Alles Wichtige für Frauen und Mädchen mit Behinderungen“ herausgegeben. Das bff-Projekt „Suse – sicher und selbstbestimmt. Im Recht“ hat ihn in Kooperation mit dem Frauennotruf Hannover e.V. veröffentlicht. Der Ordner ist in leichter Sprache verfasst und beinhaltet den Weg zum Strafverfahren, den Ablauf und die Beteiligten des Verfahrens, Unterstützungsmöglichkeiten der Betroffenen und zeigt auch alternative Möglichkeiten der Verarbeitung von belastenden Erfahrungen.
Nach Erfahrung der Fachberatungsstellen erstatten viele Frauen und Mädchen mit Behinderungen nach Gewalterfahrungen keine Anzeige. Sie haben Ängste, dass ihnen nicht geglaubt wird oder ihnen Vorurteile begegnen und es fehlen barrierearme Informationen über den Ablauf von Strafverfahren.
Das Projekt „Suse. Im Recht“ möchte mit der Veröffentlichung Barrieren auf dem Weg zum Recht vor allem für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen mit Lernschwierigkeiten abbauen. Sie sollen einen gleichberechtigten Zugang zum Recht haben und selbst entscheiden können, welche rechtlichen Schritte sie gehen wollen.
Der Ordner kann in Beratungsstellen eingesetzt werden, um den Ablauf des Strafverfahrens zu erläutern und damit die notwendigen Entscheidungen für die betroffenen Frauen und Mädchen zu erleichtern. Er eignet sich auch für den Einsatz für Frauen und Mädchen, die wenig deutsche Sprachkenntnisse haben.
Der Ordner ist erhältlich im bff-Bestellportal: www.frauen-gegen-gewalt.de, siehe auch Materialien unter: www.suse-hilft.de.